Warum es ohne die richtige Zielgruppe nicht geht
Gibt es eine Nachfrage für mein Produkt oder meine Dienstleistung?
Das ist die alles entscheidende Frage, die über Erfolg oder Misserfolg deines Unternehmens bestimmt.
Du kannst die schönste Website haben, das innovativste Produkt entwickeln und die kreativsten Marketingmaßnahmen umsetzen – Wenn du ein Problem löst, das niemand hat, bist du schneller wieder vom Markt als dir lieb ist. Deshalb ist die Zielgruppenanalyse nicht nur ein nice-to-have, sondern ein absolutes Must-have für deinen Business-Erfolg!
Bevor du jedoch irgendetwas analysieren kannst, musst du erst einmal die passende Zielgruppe finden. Und genau dabei hilft dir dieser Guide Schritt für Schritt.
Für wen ist dieser Guide gedacht?
Dieser Guide ist perfekt für dich, wenn du:
- In der Gründungsphase bist und Klarheit über deine Zielgruppe benötigst
- Neue Produkt- oder Serviceideen entwickeln und validieren willst
- Ein Publikum für deinen Blog oder Social Media Account suchst
- Noch unsicher bist, wen du mit deinem Angebot eigentlich ansprechen möchtest
- Dein Marketing zielgerichteter und effizienter gestalten willst
Hinweis: Wenn du nur 10 Minuten Zeit hast und nicht bereit bist, etwas Zeit in Recherche und Brainstorming zu investieren, ist dieser Guide nichts für dich. Die richtige Zielgruppe zu finden ist wie eine Detektivarbeit: Aufregend, aber eben auch gründlich! 🕵️♂️
Was eine Zielgruppenanalyse wirklich bringt
Mit der Zielgruppenanalyse findest du heraus, ob es überhaupt Menschen gibt, die zu deinem Angebot passen. Du erfährst, ob diese Gruppe groß genug ist und – ganz wichtig – ob du auf die Zusammenarbeit mit diesen Menschen überhaupt Lust hast.
Im Grunde suchst du deine perfekte Wunschkundengruppe.
Am Ende einer fundierten Zielgruppenanalyse wirst du verstehen:
- Welche Ziele und Träume deine Wunschkunden haben
- Welche Probleme und Herausforderungen sie bewältigen müssen
- Welche Sorgen sie nachts wachhalten
- Welche Wünsche und Bedürfnisse sie antreiben
- Wo und wie du sie am besten erreichen kannst
Mit diesem Wissen kannst du nicht nur bessere Online-Marketing-Kampagnen entwickeln, sondern auch dein Angebot genauer auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abstimmen. So verbesserst du deine Erfolgschancen drastisch.
Vielleicht klingt das alles am Anfang noch etwas trocken, aber die Analyse ist tatsächlich wie spannende Detektivarbeit!
Die Schlüsselfragen der Zielgruppenanalyse
Um die richtige Zielgruppe zu finden, müssen wir ein paar zentrale Fragen klären:
- Welchen Menschen möchte ich wirklich helfen?
- Welche Personengruppen werden am meisten von meinem Business profitieren?
- Welche konkreten Probleme haben diese Personen?
- Wo suchen diese Personen bereits nach Lösungen?
- Welche Sprache verwenden sie, um über ihre Probleme zu sprechen?
Wenn du diese Fragen nicht beantwortest, bleibt dein Marketing ein teures Ratespiel. Du weißt dann nicht, ob deine Website die richtigen Informationen bietet, ob dein Angebot die relevanten Probleme löst oder ob deine Ansprache überhaupt Anklang findet.
Genug der Theorie. Lass uns loslegen!
Schritt 1: Mit diesen 2 Methoden findest du mögliche Zielgruppen
In diesem ersten Schritt geht es darum, eine Personengruppe zu identifizieren, der du wirklich helfen möchtest und kannst.
Am effektivsten ist es, wenn du nach einer Gruppe von Menschen suchst, die gemeinsame Interessen haben, in denselben Online-Communitys aktiv sind, die gleichen Medien konsumieren, denselben Influencern auf Social Media folgen oder ähnliche Veranstaltungen besuchen.
Methode 1: Die persönliche Erfahrungswelt anzapfen
Beantworte folgende Fragen ehrlich und ausführlich:
- Zu welchen Gruppen oder Gemeinschaften gehörst du selbst? Bist du bewusst Teil einer bestimmten Community (z. B. Tischtennis-Verein, LinkedIn-Gruppe, Online-Forum) oder gehörst du unbewusst zu einer Gruppe (z. B. als eSport-Fan, Angler oder Wanderer)? Notiere sowohl virtuelle als auch reale Gruppen.
- Was sind deine Hobbys und Leidenschaften? Für welche Produkte oder Interessen gibst du bereitwillig Geld aus, obwohl sie nicht essenziell für dein Leben sind? Beispiele könnten Fachbücher, Wein, Musikinstrumente, Sonnenbrillen, Elektronik oder andere Gebrauchsgegenstände sein.
- Welche beruflichen Erfahrungen hast du? Welche Jobs hattest du im Laufe deines Lebens? In welchen professionellen Netzwerken oder Gruppen bist du aktiv?
- Mit welchen Unternehmen arbeitest du? Wer sind deine Kunden? Oder von welchen Unternehmen bist du selbst Kunde? Wer sind deine Lieblingskunden und was zeichnet sie aus? Welche potenziellen Kunden hast du vielleicht verloren? Ordne alle Unternehmen, mit denen du zu tun hast oder hattest, in Gruppen ein (z. B. Miro, Todoist und Notion sind SaaS-Unternehmen für Produktivitäts-Tools).
- Was hast du früher gemacht? Welchen Aktivitäten bist du früher nachgegangen? Mit welchen Personen hast du Zeit verbracht und woran hatten sie Spaß?
- Was machen deine Bezugspersonen? Welchen Gruppen gehören dein Partner/deine Partnerin, deine Geschwister oder Eltern an? Wie unterscheiden sich ihre Interessen von deinen?
- In welchem sozialen Umfeld bewegst du dich? Mit wem verbringst du deine Freizeit? Welche Partys, Meetups oder sonstigen Veranstaltungen besuchst du? Mit welchen Personen verstehst du dich besonders gut und was machen diese beruflich?
Nimm dir wirklich Zeit für diese Fragen. Überlege, welche Gruppen, Personen oder Hobbys einen bedeutenden Einfluss auf dein Leben hatten und welche potenziellen Zielgruppen sich dahinter verbergen könnten.
Deine Liste darf gerne umfangreich sein und muss nicht nur Gruppen enthalten, die perfekt zu deinem aktuellen Angebot passen. So können völlig neue Ideen entstehen, an die du vorher nicht gedacht hast.
Ob die Bezeichnungen perfekt sind, ist an dieser Stelle noch völlig unwichtig. Sammle einfach so viele Ideen wie möglich.
Meine Beispiele
Hier ist eine Auswahl aus meiner persönlichen Liste:
- Selbständige Webentwickler
- Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich
- Solopreneure aus der Healthcare Branche
- Solopreneure, die Online-Kurse vertreiben
- Selbstständige in der Anfangsphase
- Solopreneure aus der Versicherungsbranche
- Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer
- Illustratoren
- Startup-Gründer
- Versicherungsmakler
- Marketing-Agenturen
- IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung)
- Berufsmusiker
- Effekt-Geräte Hersteller
- Head of Marketing
- Tonmeister
- Gaming-Nerds
- Coding Anfänger
- Frontend und Backend-Programmierer
- SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software)
- Hobby Köche
- Hobby Bäcker
- Hobby Baristas
- Customer Success Manager
- Neurologen
- Tattoo Artists
- Meditations-begeisterte
- Gadget Liebhaber
- WordPress Nutzer
- Musiklehrer (für Blechblasinstrumente)
- Tischtennisspieler (Amateure)
- Rucksack Liebhaber
- Crowdfunding Start-Ups
- Digitale Nomaden
- Marketing Fachbuch Leser
- AirBnB Besitzer
- Fitnessstudiobesucher
- Festival Organisatoren
- Outdoor Consumer
- Festival Besucher
- Minimalistisch Reisende
- Fahrrad Pendler (Commuter)
- Surf Skater
- Craft Beer Fans
- Wein Fans
- Fotografie Amateure (Smartphone Fotografie)
- VFX Artists und Unternehmen
- IT News-Portale
- Vereine und Verbände
- Surf Camps
- Skate Shops
- SEO Agenturen und Selbständige
- Employer Branding Consults
- Figma Nutzer
- Crowdfunding Produktdesigner
- Kommunikations- und Marketing Agenturen
- Travel-Gear Enthusiasten
- Fotografen (Portrait und Fashion)
Mit all diesen Personengruppen bin ich im Laufe meines Lebens in Berührung gekommen, gehöre selbst dazu oder kenne jemanden in meinem Netzwerk, der Teil dieser Gruppen ist. Das bedeutet: Ich könnte problemlos mindestens einen Experten aus jeder dieser Gruppen interviewen, was ein enormer Vorteil für die spätere Zielgruppenrecherche ist.
Methode 2: Beobachte deine Umgebung
Eine zweite, einfache Methode zur Zielgruppenfindung besteht darin, deine unmittelbare Umgebung aufmerksam zu betrachten:
- Welche Produkte und Objekte siehst du um dich herum?
- Wer hat diese Produkte hergestellt?
- Wie wurden sie entwickelt?
- Für wen sind sie konzipiert?
- Wie werden sie genutzt?
- Wo und wie wurden sie vermarktet?
Ein praktisches Beispiel: In meinem Umfeld sehe ich eine faltbare Trinkflasche. Diese Trinkflasche wurde von Produktdesignern entwickelt und vermarktet. Produktdesigner könnten also eine interessante Zielgruppe für meine Dienstleistungen sein. Relevant für mich? Vielleicht!
Die Flasche wurde auf Crowdfunding-Plattformen beworben. Also könnten Crowdfunding-Startups oder noch spezifischer, Crowdfunding-Produktdesigner, potenzielle Zielgruppen sein.
Die Flasche wurde speziell für Outdoor-Aktivitäten, Festivals, Reisen und Fahrradfahren entwickelt – für Menschen, die Wert auf Platzersparnis legen. Dies führt zu weiteren möglichen Zielgruppen:
- Outdoor Consumer
- Festivalbesucher
- Minimalistisch Reisende
- Fahrrad Pendler (Commuter)
Schritt 2: Bewerte deine Zielgruppen systematisch
Nachdem du eine umfangreiche Liste potenzieller Zielgruppen erstellt hast, ist es Zeit, diese zu bewerten und zu entscheiden, welche am besten zu dir und deinem Angebot passen.
Erstelle eine Bewertungstabelle
Erstelle zunächst eine Tabelle mit allen deinen Zielgruppenideen in der ersten Spalte. Diese Tabelle wirst du nach und nach mit Bewertungskriterien erweitern, um die Auswahl der optimalen Zielgruppe zu erleichtern.
Ich selbst habe meine Zielgruppentabelle in Notion angelegt, aber du kannst natürlich jedes Tabellenkalkulationsprogramm oder sogar ein einfaches Dokument verwenden.
Spalte 1: Persönliche Verwirklichung – Der Leidenschafts-Check
Füge eine neue Spalte mit dem Titel „Persönliche Verwirklichung“ hinzu.
Hier bewertest du auf einer Skala von 0 bis 5, wie sehr du es genießt oder genießen würdest, mit dieser Zielgruppe zusammenzuarbeiten:
- 0 = Du hast wenig bis gar keine Lust auf diese Zielgruppe
- 5 = Du siehst eine tiefe persönliche Erfüllung in der Zusammenarbeit mit dieser Gruppe
Um herauszufinden, wie viel persönliche Verwirklichung eine Zielgruppe für dich bedeutet, beantworte folgende Fragen mit einer Bewertung von 0 bis 5 (lasse Fragen weg, die für die jeweilige Zielgruppe nicht relevant sind):
- Verdienen es Personen aus dieser Zielgruppe, mehr zu erreichen, als sie es derzeit tun?
- Kannst du dir eine angenehme und interessante Unterhaltung mit Personen aus dieser Zielgruppe vorstellen?
- Erkennst du einen tieferen Sinn oder eine Leidenschaft, die diese Personen antreibt?
- Leisten diese Personen etwas Sinnvolles oder Bedeutsames für die Gesellschaft?
- Passen die Werte dieser Zielgruppe zu deinen persönlichen Werten?
- Wäre es für dich bereichernd, mehr über die Arbeit dieser Zielgruppe zu lernen?
Addiere alle Punkte und teile sie durch die Anzahl der beantworteten Fragen, um eine durchschnittliche Bewertung zu erhalten. Diese zeigt, wie sehr du diese Zielgruppe schätzt und wie angenehm du dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst.
Falls dir diese Methode zu komplex erscheint, vergib intuitiv eine Punktzahl von 0 bis 5.
Wichtig: Du solltest den aufrichtigen Wunsch verspüren, den Menschen aus dieser Gruppe wirklich helfen zu wollen. Ohne diese intrinsische Motivation wirst du schnell die Begeisterung für dein eigenes Projekt verlieren.
Beispiel: So könnte deine Bewertungstabelle nach Schritt 1 aussehen
Zielgruppe | Persönliche Verwirklichung | Chancen | Wert | Größe | Gesamtscore |
---|---|---|---|---|---|
Selbständige Webentwickler | 4.2 | ||||
Solopreneure aus der Healthcare Branche | 4.2 | ||||
Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer | 4.2 | ||||
Selbstständige in der Anfangsphase | 4.2 | ||||
Startup-Gründer | 4.2 | ||||
SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software) | 4.2 | ||||
IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung) | 4.2 | ||||
Marketer | 4 | ||||
Frontend und Backend-Programmierer | 4 | ||||
Figma Nutzer | 4 | ||||
Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich | 3.8 | ||||
Illustratoren | 3.8 | ||||
Coding Anfänger | 3.8 | ||||
Employer Branding Consults | 3.8 | ||||
Meditations-begeisterte | 3.6 |
Praxistipp: Wähle immer eine Zielgruppe mit mindestens 3.5 Punkten bei der persönlichen Verwirklichung – alles darunter führt langfristig zu Motivationsproblemen!
Sortiere und filtere deine Liste
Sortiere deine Tabelle nach der Bewertung in der Spalte „Persönliche Verwirklichung“ von hoch nach niedrig. Jetzt erkennst du schon eine klare Tendenz.
Wahrscheinlich stehen Zielgruppen, zu denen du selbst gehörst, ganz oben auf deiner Liste. Das ist ein gutes Zeichen, denn dann löst du bereits deine eigenen Probleme – du bist quasi selbst dein erster Kunde!
Wichtiger Schritt: Zielgruppen mit einer Bewertung von 2 oder weniger solltest du direkt aussortieren. Wenn du kaum persönliche Erfüllung in der Arbeit mit diesen Gruppen findest, wird dir langfristig die Motivation fehlen.
Spalte 2: Marktpotenzial – Die Größen- und Kaufkraftanalyse
Füge nun eine zweite Bewertungsspalte mit dem Titel „Chancen“ hinzu. Hier bewertest du ebenfalls von 0 bis 5, wie groß und kaufkräftig diese Zielgruppe ist:
- 0 = Winzige Nische mit geringer Kaufkraft
- 5 = Große Zielgruppe mit hoher Kaufkraft und Zahlungsbereitschaft
Für diese Bewertung kannst du folgende Recherchemethoden nutzen:
- Google-Suche: Wie viele Suchergebnisse liefert Google zum Thema? Wie viel Werbung wird geschaltet?
- Social Media: Wie viele Gruppen, Hashtags und Diskussionen gibt es zum Thema?
- Fachzeitschriften und Blogs: Gibt es spezialisierte Medien für diese Zielgruppe?
- Verbände und Organisationen: Existieren Berufsverbände oder Interessengemeinschaften mit Mitgliederzahlen?
- Marktforschungsdaten: Gibt es Studien zur Größe dieser Zielgruppe?
Bewerte dann, ob diese Zielgruppe überhaupt Geld für Lösungen ausgeben kann und will. Eine große Zielgruppe ohne Zahlungsbereitschaft bringt dir wirtschaftlich wenig.
Beispiel: So könnte deine Bewertungstabelle nach Schritt 2 aussehen
Zielgruppe | Persönliche Verwirklichung | Chancen | Wert | Größe | Gesamtscore |
---|---|---|---|---|---|
Selbständige Webentwickler | 4.2 | 5 | |||
Solopreneure aus der Healthcare Branche | 4.2 | 4 | |||
Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer | 4.2 | 4 | |||
Selbstständige in der Anfangsphase | 4.2 | 5 | |||
Startup-Gründer | 4.2 | 5 | |||
SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software) | 4.2 | 5 | |||
IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung) | 4.2 | 4 | |||
Marketer | 4 | 4 | |||
Frontend und Backend-Programmierer | 4 | 4 | |||
Figma Nutzer | 4 | 5 | |||
Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich | 3.8 | 3 | |||
Illustratoren | 3.8 | 4 | |||
Coding Anfänger | 3.8 | 3 | |||
Employer Branding Consults | 3.8 | 4 | |||
Meditations-begeisterte | 3.6 | 2 |
Praxistipp: Bei der Bewertung der Chancen solltest du auch die Zukunftsperspektive berücksichtigen – wächst der Markt oder schrumpft er? Eine „5“ steht hier für exzellente Chancen in einem wachsenden Markt mit hoher Zahlungsbereitschaft.
Spalte 3: Wert – Die Problem-Lösungs-Analyse
In der dritten Spalte „Wert“ bewertest du, wie wertvoll deine potenzielle Lösung für die Zielgruppe ist:
- 0 = Deine Lösung bietet keinen erkennbaren Wert für die Zielgruppe
- 5 = Deine Lösung adressiert ein kritisches Problem mit hoher Zahlungsbereitschaft
Überlege dir:
- Welches konkrete Problem der Zielgruppe könnte dein Angebot lösen?
- Wie dringend ist dieses Problem für die Zielgruppe?
- Gibt es bereits Lösungen, und wie unterscheidet sich dein Ansatz?
- Wie hoch wäre die Zahlungsbereitschaft für eine bessere Lösung?
Je größer der Problemdruck und je überzeugender deine potenzielle Lösung, desto höher sollte deine Bewertung sein.
Beispiel: So könnte deine Bewertungstabelle nach Schritt 3 aussehen
Zielgruppe | Persönliche Verwirklichung | Chancen | Wert | Größe | Gesamtscore |
---|---|---|---|---|---|
Selbständige Webentwickler | 4.2 | 5 | 3 | ||
Solopreneure aus der Healthcare Branche | 4.2 | 4 | 4 | ||
Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer | 4.2 | 4 | 4 | ||
Selbstständige in der Anfangsphase | 4.2 | 5 | 4 | ||
Startup-Gründer | 4.2 | 5 | 4 | ||
SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software) | 4.2 | 5 | 4 | ||
IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung) | 4.2 | 4 | 5 | ||
Marketer | 4 | 4 | 5 | ||
Frontend und Backend-Programmierer | 4 | 4 | 3 | ||
Figma Nutzer | 4 | 5 | 4 | ||
Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich | 3.8 | 3 | 4 | ||
Illustratoren | 3.8 | 4 | 4 | ||
Coding Anfänger | 3.8 | 3 | 3 | ||
Employer Branding Consults | 3.8 | 4 | 3 | ||
Meditations-begeisterte | 3.6 | 2 | 3 |
Praxistipp: Je höher der Wert deiner Lösung für die Zielgruppe, desto einfacher wird später die Preisgestaltung und Kundengewinnung! Eine „5“ bedeutet, dass du ein kritisches Problem löst, für das die Zielgruppe gerne zahlt.
Spalte 4: Größe – Die Reichweitenanalyse
In der vierten Spalte „Größe“ bewertest du, wie groß und erreichbar deine Zielgruppe ist:
- 0 = Winzige Zielgruppe, schwer zu erreichen
- 5 = Große Zielgruppe, leicht zu erreichen
Für diese Analyse kannst du:
- Die geschätzte Größe der Zielgruppe recherchieren
- Untersuchen, über welche Kanäle diese Zielgruppe erreichbar ist
- Bewerten, wie einfach oder schwierig der Zugang zu dieser Zielgruppe ist
Eine ideale Zielgruppe ist groß genug für ein profitables Geschäftsmodell und über klar definierte Kanäle gut erreichbar.
Beispiel: So könnte deine Bewertungstabelle nach Schritt 4 aussehen
Zielgruppe | Persönliche Verwirklichung | Chancen | Wert | Größe | Gesamtscore |
---|---|---|---|---|---|
Selbständige Webentwickler | 4.2 | 5 | 3 | 4 | |
Solopreneure aus der Healthcare Branche | 4.2 | 4 | 4 | 5 | |
Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer | 4.2 | 4 | 4 | 5 | |
Selbstständige in der Anfangsphase | 4.2 | 5 | 4 | 5 | |
Startup-Gründer | 4.2 | 5 | 4 | 4 | |
SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software) | 4.2 | 5 | 4 | 5 | |
IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung) | 4.2 | 4 | 5 | 4 | |
Marketer | 4 | 4 | 5 | 4 | |
Frontend und Backend-Programmierer | 4 | 4 | 3 | 4 | |
Figma Nutzer | 4 | 5 | 4 | 5 | |
Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich | 3.8 | 3 | 4 | 4 | |
Illustratoren | 3.8 | 4 | 4 | 4 | |
Coding Anfänger | 3.8 | 3 | 3 | 5 | |
Employer Branding Consults | 3.8 | 4 | 3 | 5 | |
Meditations-begeisterte | 3.6 | 2 | 3 | 5 |
Praxistipp: Eine kleinere, aber sehr spezifische Zielgruppe kann oft profitabler sein als eine riesige, aber diffuse Gruppe! Eine „5“ steht für eine sehr große, gut erreichbare Zielgruppe mit Millionen potenzieller Kunden.
Schritt 3: Zielgruppen auswerten und die ideale Zielgruppe definieren
Jetzt hast du für jede potenzielle Zielgruppe vier Bewertungen:
- Persönliche Verwirklichung
- Chancen
- Wert
- Größe
Es ist Zeit, diese Daten auszuwerten und deine ideale Zielgruppe zu ermitteln.
Berechne den Gesamtscore für jede Zielgruppe
Füge eine neue Spalte „Gesamtscore“ hinzu und berechne den Durchschnitt aller vier Bewertungen für jede Zielgruppe. Alternativ kannst du auch eine gewichtete Berechnung vornehmen, wenn dir bestimmte Kriterien wichtiger sind als andere.
Alternative: Gewichtete Berechnung des Gesamtscores
In meinem Beispiel habe ich alle Kriterien gleich gewichtet. Wenn dir jedoch bestimmte Kriterien wichtiger sind als andere, kannst du auch eine gewichtete Berechnung verwenden:
Bewertungskriterium | Mögliche Gewichtung für… |
---|---|
Persönliche Verwirklichung | 1.5 (wenn dir deine Leidenschaft besonders wichtig ist) |
Chancen | 1.3 (für wirtschaftlich orientierte Gründer) |
Wert | 1.2 (für lösungsorientierte Gründer) |
Größe | 0.8 (wenn du lieber Nischen bedienst) |
Beispielrechnung für „Selbstständige in der Anfangsphase“ mit dieser Gewichtung:
Gesamtscore = (4.2 × 1.5) + (5 × 1.3) + (4 × 1.2) + (5 × 0.8) = 6.3 + 6.5 + 4.8 + 4 = 21.6
Mit dieser gewichteten Berechnung würde sich deine Reihenfolge der Zielgruppen möglicherweise verändern, je nachdem, welche Aspekte dir persönlich wichtiger sind.
Sortiere die Tabelle nach dem Gesamtscore und betrachte die Top 5 Zielgruppen.
Beispiel aus meiner eigenen Zielgruppenanalyse
Hier ist ein Einblick in meine tatsächliche Bewertungstabelle, die mir geholfen hat, meine idealen Zielgruppen zu identifizieren:
Zielgruppe | Persönliche Verwirklichung | Chancen | Wert | Größe | Gesamtscore |
---|---|---|---|---|---|
Selbstständige in der Anfangsphase | 4.2 | 5 | 4 | 5 | 18.2 |
SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software) | 4.2 | 5 | 4 | 5 | 18.2 |
Figma Nutzer | 4 | 5 | 4 | 5 | 18 |
Solopreneure aus der Healthcare Branche | 4.2 | 4 | 4 | 5 | 17.2 |
Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer | 4.2 | 4 | 4 | 5 | 17.2 |
Startup-Gründer | 4.2 | 5 | 4 | 4 | 17.2 |
IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung) | 4.2 | 4 | 5 | 4 | 17.2 |
Marketer | 4 | 4 | 5 | 4 | 17 |
Selbständige Webentwickler | 4.2 | 5 | 3 | 4 | 16.2 |
Rucksack Liebhaber | 4 | 5 | 4 | 3 | 16 |
Surf Camps | 4 | 4 | 4 | 4 | 16 |
Illustratoren | 3.8 | 4 | 4 | 4 | 15.8 |
Employer Branding Consults | 3.8 | 4 | 3 | 5 | 15.8 |
Vereine und Verbände | 3.2 | 4 | 4 | 4 | 15.2 |
Wie du siehen kannst, haben die „Selbstständige in der Anfangsphase“ und „SaaS Unternehmen“ die höchsten Gesamtscores erreicht. Dies liegt an der Kombination aus hoher persönlicher Verwirklichung (4.2), guten Marktchancen (5), einem starken Werteversprechen (4) und einer großen Zielgruppengröße (5).
Tiefenanalyse der Top-Kandidaten
Für die 3-5 Zielgruppen mit dem höchsten Gesamtscore führst du nun eine detailliertere Analyse durch:
- Erstelle rudimentäre Persona-Profile:
- Demographische Merkmale (Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung)
- Psychographische Merkmale (Werte, Einstellungen, Lebensstil)
- Berufliche Situation und Karriereziele
- Tägliche Herausforderungen und Probleme
- Informationsquellen und Mediennutzung
- Identifiziere konkrete Problemstellungen:
- Welche spezifischen Probleme hat diese Zielgruppe?
- Wie versucht sie derzeit, diese Probleme zu lösen?
- Welche Schwachstellen haben die bestehenden Lösungen?
- Wie könnte dein Angebot diese Probleme besser lösen?
- Analysiere die Wettbewerbssituation:
- Wer bedient diese Zielgruppe bereits?
- Wie positionieren sich die Wettbewerber?
- Welche Alleinstellungsmerkmale könntest du bieten?
Validiere deine Annahmen durch direkte Gespräche
Der wichtigste Schritt bei der Zielgruppenanalyse ist die Validierung deiner Annahmen durch direkte Gespräche mit Vertretern deiner potenziellen Zielgruppen.
- Finde 5-10 Personen pro Top-Zielgruppe:
- Nutze dein bestehendes Netzwerk
- Tritt relevanten Facebook-Gruppen, LinkedIn-Gruppen oder Foren bei
- Besuche Branchenevents oder Meetups
- Nutze professionelle Netzwerke oder Verbände
- Führe qualitative Interviews:
- Stelle offene Fragen zu ihren Herausforderungen
- Lass sie von ihrem Alltag und ihren Problemen erzählen
- Frage nach bisherigen Lösungsversuchen und deren Schwachstellen
- Präsentiere deine Lösungsidee erst ganz am Ende des Gesprächs
- Dokumentiere die wichtigsten Erkenntnisse:
- Welche Probleme wurden wiederholt genannt?
- Welche Sprache und Begriffe wurden verwendet?
- Wie hoch ist die Zahlungsbereitschaft?
- Wie wurde auf deine Lösungsidee reagiert?
Die finale Entscheidung: Deine ideale Zielgruppe
Nach dieser gründlichen Analyse kannst du nun eine fundierte Entscheidung für deine ideale Zielgruppe treffen. Die perfekte Zielgruppe zeichnet sich aus durch:
- Einen hohen Gesamtscore in deiner Bewertung
- Positive Resonanz in den Validierungsgesprächen
- Eine klare Problemstellung, die du mit deinen Fähigkeiten und Ressourcen lösen kannst
- Einen persönlichen Bezug, der dich langfristig motiviert
Schritt 4: Deine Zielgruppe präzise definieren und verstehen
Nachdem du dich für eine Zielgruppe entschieden hast, ist es wichtig, diese noch präziser zu definieren und tiefgreifend zu verstehen.
Erstelle ein detailliertes Zielgruppenprofil
Für deine ausgewählte Zielgruppe erstellst du nun ein vollständiges Profil:
- Name und Beschreibung:
- Gib deiner Zielgruppe einen prägnanten Namen (z.B. „Digitale Solo-Unternehmer“)
- Beschreibe sie in 2-3 Sätzen
- Demografische Merkmale:
- Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand
- Beruf, Position, Branchenerfahrung
- Familienstand, Wohnort, Lebenssituation
- Psychografische Merkmale:
- Werte und Überzeugungen
- Lebensstil und Interessen
- Persönlichkeitsmerkmale
- Ziele und Träume
- Problemstellungen und Bedürfnisse:
- Hauptprobleme und Herausforderungen
- Unerfüllte Wünsche und Bedürfnisse
- Schmerzpunkte im Alltag
- Hindernisse bei der Zielerreichung
- Mediennutzung und Informationsverhalten:
- Bevorzugte Online-Plattformen
- Genutzte Informationsquellen
- Favorisierte Content-Formate
- Einflussreiche Personen und Marken
Entwickle Buyer Personas für verschiedene Segmente
Innerhalb deiner Hauptzielgruppe gibt es oft verschiedene Segmente mit unterschiedlichen Motiven und Bedürfnissen. Erstelle für die wichtigsten Segmente jeweils eine Buyer Persona:
- Entwickle 2-3 fiktive Charaktere:
- Gib ihnen Namen, Alter, Beruf und eine kurze Biografie
- Beschreibe ihren typischen Arbeitstag oder ihre typische Woche
- Schildere ihre spezifischen Herausforderungen und Ziele
- Dokumentiere ihren „Customer Journey„:
- Wie werden sie auf ihr Problem aufmerksam?
- Wie recherchieren sie nach Lösungen?
- Welche Faktoren beeinflussen ihre Kaufentscheidung?
- Welche Einwände und Bedenken haben sie?
- Sammle O-Töne und Zitate:
- Notiere typische Aussagen und Formulierungen
- Dokumentiere häufig gestellte Fragen
- Halte Einwände und Bedenken wörtlich fest
Diese detaillierten Personas helfen dir später bei der zielgruppengerechten Ansprache in deinem Marketing und Vertrieb.
Mit der richtigen Zielgruppe zum nachhaltigen Erfolg
Die Suche nach der idealen Zielgruppe kann aufwändig erscheinen, aber sie ist eine der wertvollsten Investitionen in deinen Geschäftserfolg.
Mit einer klar definierten Zielgruppe kannst du:
- Dein Angebot präzise auf echte Bedürfnisse ausrichten
- Deine Marketingbotschaften effektiver gestalten
- Deinen Content für die richtigen Menschen optimieren
- Deine Ressourcen gezielter einsetzen
- Eine stärkere emotionale Bindung zu deinen Kunden aufbauen
Denk immer daran: Eine erfolgreiche Zielgruppenfindung ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Überprüfe regelmäßig, ob deine Zielgruppendefinition noch aktuell ist und ob sich neue Bedürfnisse oder Segmente entwickelt haben.
Nächste Schritte nach der Zielgruppenfindung
- Entwickle deine Positionierung:
- Formuliere dein einzigartiges Wertversprechen für diese Zielgruppe
- Definiere, wie du dich vom Wettbewerb abhebst
- Optimiere dein Angebot:
- Passe deine Produkte oder Dienstleistungen an die identifizierten Bedürfnisse an
- Entwickle eine zielgruppengerechte Preisstruktur und Verpackung
- Erstelle eine Content-Strategie:
- Entwickle Inhalte, die die spezifischen Fragen deiner Zielgruppe beantworten
- Wähle die Formate und Kanäle, die deine Zielgruppe bevorzugt nutzt
- Baue deine Community auf:
- Schaffe Räume für den Austausch mit und innerhalb deiner Zielgruppe
- Positioniere dich als Experte und vertrauenswürdiger Lösungsanbieter
Viel Erfolg bei deiner Zielgruppenfindung!