Der ultimative Guide, um die richtige Zielgruppe in 3 (langen, aber nötigen) Schritten zu finden

Gibt es eine Nachfrage für mein Produkt oder meine Dienstleistung?

Das ist die wichtigste Frage, die man sich bei einer Zielgruppenanalyse stellen muss.

Und sie entscheidet darüber, ob ein Unternehmen erfolgreich sein wird oder nicht. Die schönste Website, das beste Produkt und die kreativsten Marketingmaßnahmen nützen nichts, wenn du ein Problem löst, das es bei niemandem, bei nur sehr wenigen oder nur ausschließlich bei dir gibt.

Deswegen ist die Zielgruppenanalyse ein must-have.

Bevor du irgendwas analysierst, musst du erst einmal die Zielgruppe finden!

Dieser Guide ist für dich, wenn du

  • In der Gründungsphase bist
  • Produkt- oder Serviceideen entwickeln willst
  • Eine Publikum für deinen Blog oder Social Media Account suchst
  • Noch nicht so richtig weißt, wen du mit deinem Angebot ansprechen möchtest

Hinweis: Der Guide ist nichts für dich, wenn du gerade nur 10 Minuten hast und keine Zeit in etwas Recherche und Brainstorming stecken möchtest.

Wofür ist die Zielgruppenanalyse überhaupt?

Du findest mit der Zielgruppenanalyse heraus, ob es überhaupt eine Gruppe von Menschen gibt, die zu dir, deinem Produkt oder deiner Dienstleistung passen. Ob diese Gruppe groß genug ist. Und ob du auf die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe von Menschen überhaupt Lust hast.

Quasi deine Wunschkundengruppe.

Am Ende einer Zielgruppenanalyse solltest du wissen, welche Ziele, Probleme, Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse deine Wunschkunden haben. Dadurch kannst du bessere Online Marketing Kampagnen entwickeln und dein Angebot genauer anpassen.

Du verbesserst also deine Erfolgschancen extrem.

Vielleicht hört sich das am Anfang noch alles etwas trocken an, aber eigentlich ist die Analyse ein bisschen wie Detektivarbeit! 🕵️‍♂️

Um die richtige Zielgruppe zu finden, müssen wir ein paar Fragen klären:

  • Welchen Menschen möchte ich helfen?
  • Welche Personengruppen werden am ehesten von meinem Business profitieren?
  • Welche Probleme haben diese Personen?
  • Wenn du diese Fragen nicht beantwortest, bleibt es bei einem Ratespiel.

Du weißt nicht, ob deine Website jemals die richtigen Informationen anbietet, ob dein Angebot die richtigen Probleme löst, ob deine Ansprache überhaupt Anklang findet oder ob es überhaupt Menschen gibt, die dein Produkt/Service benötigen. So kannst du nur schwierig die passende Strategie entwickeln.

Genug gequatscht, los geht’s!

Schritt 1: Mit diesen 2 Methoden findest du mögliche Zielgruppen

In diesem Schritt suchst du nach einer Personengruppe, der du wirklich helfen möchtest.

Am besten suchst du nach einer Gruppe von Menschen, die gleiche Interessen haben, miteinander vernetzt sind, in den gleichen Medien unterwegs sind, den gleichen Personen auf Social Media folgen oder auf die gleichen Veranstaltungen gehen.

Ich möchte dir 2 einfache Methoden zeigen, mit denen du eine ganze Reihe von potenziellen Zielgruppen brainstormen kannst.

Wichtig: Bewerte deine Ideen vorerst nicht. Denk nicht großartig darüber nach, ob sie zu deinem Business passen oder nicht. Schreib sie einfach auf. Ich zeige dir später, wie du deine Ideen bewerten und sortieren kannst.

Methode 1: Beantworte folgende Fragen

  • Zu welcher Gruppe oder Gemeinschaft gehörst du? Bist du bewusst Teil einer bestimmten Community (z. B. Tischtennis-Verein, einer bestimmten LinkedIn oder Facebook Gruppe) oder gehörst du ganz unterbewusst zu einer Gruppe (z. B. weil du eSport Fan bist, gerne angelst oder wandern gehst und dich selbst als Outdoor-Person beschreibst)? Du kannst hier alles aufschreiben. Virtuelle sowie nicht-virtuelle Gruppen.
  • Was hast du für Hobbys? Was machst du gerne oder wo läßt du viel Geld liegen, obwohl es nicht wirklich essenziell für dein Leben wäre? Beispiele sind hier z. B. Fachbücher, Wein, Musikinstrumente, Sonnenbrillen, Handys, Tablets oder Gadgets. Quasi Gebrauchsgegenstände, für die du gerne Geld ausgibst.
  • Welchen Beruf übst du aus? Welche Jobs hattest du im Laufe deines Lebens? Bist du in irgendwelchen professionellen Gruppen?
  • Für welche Unternehmen arbeitest du? Wer sind deine Kunden? Oder von welchen Unternehmen bist du Kunde? Wer sind deine Lieblingskunden und was machen sie? Welche Leads bzw. potenziellen Kunden hast du verloren? Denk an alle Unternehmen mit denen zu tun hast oder hattest und ordne ihnen Gruppen zu. (z. B. Miro, Todoist und Notion sind alles Software Unternehmen oder noch genauer SaaS Unternehmen für Produktivität-Tools)
  • Was hast du so in der Vergangenheit getrieben? Was hast du früher an Wochenenden gemacht? Wie hast du diese Wochenendaktivitäten gefunden? Mit welchen Personen bist du früher abgehangen und woran hatten die Spaß?
  • Was macht deine bessere Hälfte? Welchen Gruppen gehört sie/er jetzt oder in der Vergangenheit an? Wie unterscheiden sie sich von deinen?
  • Welchen Gruppen gehören deine Geschwister oder Eltern an? In welchem beruflichen Feld arbeiten sie? Was machen sie in der Freizeit?
  • In welchem sozialen Umfeld hältst du dich auf? Mit wem hast du in deiner Freizeit zu tun? Auf welchen Partys, Meetups oder sonstigen Veranstaltungen treibst du dich rum? Mit welchen Personen kommst du am besten klar und was machen die so?

Setz dich einfach mal hin und denk ein bisschen drüber nach, welche Gruppen, Personen oder Hobbys einen signifikanten Impact auf dein Leben hatten. Welche Zielgruppen könnte dahinter stecken?

Die Liste darf gerne länger sein und muss nicht unbedingt nur Gruppen enthalten, zu denen dein Angebot passt. Denn nur so können auch neue Ideen entstehen, an die du noch nicht gedacht hast.

Ob die Bezeichnungen perfekt sind, ist an dieser Stelle auch noch völlig Wurst.

Hau einfach mal so viele Ideen wie möglich raus.

Meine Beispiele

  • Selbständige Webentwickler
  • Solopreneure aus dem Kommunikationsbereich
  • Solopreneure aus der Healthcare Branche
  • Solopreneure, die Online Kurse vertreiben
  • Solopreneure aus dem IT-Bereich
  • Solopreneure aus der Versicherungsbranche
  • Webdesigner, Grafikdesigner, UX Designer
  • Illustratoren
  • Startup-Gründer
  • Versicherungsmakler
  • Marketing Agenturen
  • IT-Services Unternehmen (Softwareentwicklung)
  • Berufsmusiker
  • Effekt-Geräte Hersteller
  • Head of Marketing
  • Tonmeister
  • Gaming-Nerds
  • Coding Anfänger
  • Frontend und Backend-Programmierer
  • SaaS Unternehmen (Produktivitäts-Software)
  • Hobby Köche
  • Hobby Bäcker
  • Hobby Baristas
  • Customer Success Manager
  • Neurologen
  • Tattoo Artists
  • Meditations-begeisterte
  • Gadget Liebhaber
  • WordPress Nutzer
  • Musiklehrer (für Blechblasinstrumente)
  • Tischtennisspieler (Amateure)
  • Rucksack Liebhaber
  • Crowdfunding Start-Ups
  • Digitale Nomaden
  • Marketing Fachbuch Leser
  • AirBnB Besitzer
  • Fitnessstudiobesucher
  • Festival Organisatoren
  • Outdoor Consumer
  • Festival Besucher
  • Minimalistisch Reisende
  • Fahrrad Pendler (Commuter)
  • Surf Skater
  • Craft Beer Fans
  • Wein Fans
  • Fotografie Amateure (Smartphone Fotografie)
  • VFX Artists und Unternehmen
  • IT News-Portale
  • Vereine und Verbände
  • Surf Camps
  • Skate Shops
  • SEO Agenturen und Selbständige
  • Employer Branding Consults
  • Figma Nutzer
  • Crowdfunding Produktdesigner
  • Kommunikations- und Marketing Agenturen
  • Travel-Gear Enthusiasten
  • Fotografen (Portrait und Fashion)

Mit diesen Personengruppen bin ich im Laufe meines Lebens in Berührung gekommen, gehöre selbst dazu oder jemand aus meinem Netzwerk ist ein Teil dieser Gruppen.

Ich könnte also jederzeit mindestens einen Experten interviewen.

Methode 2: Achte auf deine Umgebung

Du kannst eine Zielgruppe auch erfassen, indem du dich einfach mal umsiehst.

  • Welche Produkte und Objekte siehst du?
  • Wer hat es gemacht?
  • Wie wurde es gemacht?
  • Für wen ist es?
  • Wie wird es genutzt?
  • Wo wurde es vermarktet?

Beispiel: Ich sehe in meinem Umfeld gerade eine faltbare Trinkflasche. Ich weiß, dass diese Trinkflasche von Produktdesignern gemacht und vermarktet wurde.

Theoretisch könnten Produktdesigner also eine interessante Zielgruppe sein, für die ich meine Produkte oder Services gezielt anpassen könnte. Sind Produktdesigner relevant für mich? Vielleicht!

Gleichzeitig wurde die Flasche z. B. auf Crowdfunding Websites vermarktet. Crowdfunding Start-Ups könnte also auch eine Zielgruppe sein. Oder noch besser, Crowdfunding Produktdesigner.

Die Flasche wurde für Outdoor, Festivals, Reisen und Fahrradfahren entwickelt, die nur wenig Platz haben. Kann ich das in Zielgruppenideen umwandeln? Klar!

  • Outdoor Consumer
  • Festival Besucher
  • Minimalistisch Reisende
  • Fahrrad Pendler (Commuter)

Du solltest jetzt eine Liste von potenziellen Zielgruppen haben

Bis hierhin solltest du deine Ideen noch nicht bewertet haben.

Lass deiner Kreativität freien Lauf und denk nicht darüber nach, ob du schon das perfekte Produkt oder den perfekten Service gefunden hast.

Schritt 2: Bewerte deine Zielgruppen

Da du jetzt eine Liste der potenziellen Zielgruppen hast, ist es an der Zeit zu entscheiden, welche dieser Gruppen am besten zu dir passt.

Das ist wichtig, denn du möchtest wahrscheinlich nichts mit Menschen zu tun haben, auf die du nicht wirklich Lust hast.

Erstelle eine Tabelle mit allen Zielgruppenideen in einer Spalte

Am besten erstellst du eine Tabelle, in der alle deine Ideen stehen.

Wir werden diese Tabelle nach und nach mit ein paar Spalten erweitern, um die Auswahl der richtigen Zielgruppe zu vereinfachen.

Ich habe meine Zielgruppentabelle in Notion angelegt.

Spalte 1: Persönliche Verwirklichung – Passt diese Zielgruppe zu dir?

Füge eine neue Spalte ein und bennene diese „Persönliche Verwirklichung“.

Hier bewertest du von 0 bis 5, wie sehr du es magst, mit dieser Zielgruppe zusammenzuarbeiten.

  • 0 => Du hast wenig Lust auf diese Zielgruppe
  • 5 => Du siehst eine Art persönliche Verwirklichung in der Zusammenarbeit mit dieser Gruppe

Nutze folgende Fragen, um die persönliche Verwirklichung zu bewerten

Damit du herausfindest, wie viel persönliche Verwirklichung eine Zielgruppe für dich hat beantworte folgende Fragen und schreibe für jede Antwort eine Zahl von 0 bis 5 auf (wenn die Frage für die Zielgruppe nicht relevant ist, dann lass sie weg):

  • Verdienen es Pesonen aus dieser Zielgruppe mehr zu erreichen, als sie es gerade tun?
  • Kann ich mir eine angenehme und interessante Unterhaltung mit den Personen aus dieser Zielgruppe vorstellen?
  • Siehst du einen tieferen Sinn, eine Passion, die die diese Personen antreibt?
  • Macht diese Personen etwas sinnvolles bzw. bedeutsames?
  • Passen die Personen in der Zielgruppe zu deinen persönlichen Werten?
  • Wäre es für dich von Vorteil, viel über die Arbeit der Zielgruppe zu lernen?

Wenn du diese Fragen beantwortet hast, zähle alle Punkte zusammen und teile sie durch die Anzahl der beantworteten Fragen. So bekommst du eine durchschnittliche Punktzahl, die zeigt, wie sehr du diese Zielgruppe schätzt und dir eine angenehme Zusammenarbeit vorstellen kannst.

Falls dir das zu kompliziert ist: Vergib aus der Hüfte heraus eine Punktzahl von 0 bis 5.

Aber denk daran: Du solltest das Bedürfnis verspüren, den Menschen aus dieser Gruppe wirklich helfen zu wollen, sonst verlierst du ganz schnell die Lust an der Zusammenarbeit.

Sortiere deine Liste von hoher nach niedriger Punktzahl.

Und? Kannste schon eine Tendenz erkennen?

Wahrscheinlich hast du ein paar Zielgruppenideen ganz oben stehen, von denen auch du ein Teil bist. Das ist schon mal gut, denn dann löst du deine eigenen Probleme.

Lösche nicht-relevante Zielgruppen

Zielgruppen mit einem Rating von 2 oder weniger solltest du ganz schnell vergessen und am besten in eine andere Tabelle verschieben oder rausfiltern. Wenn du keinerlei persönliche Verwirklichung in diesen Gruppen findest, geht dir ganz schnell die Motivation aus.

Die Tabelle nach persönlicher Verwirklichung von hoch nach niedrig sortiert

Spalte 2: Chancen – Gibt es spannende Probleme zu lösen?

Füge jetzt noch eine Spalte ein und bennene sie Chancen.

Du möchtest mit deinem Produkt oder Service ein Problem lösen. Deswegen solltest du für jede Zielgruppe herausfinden, ob es irgendwelche Probleme gibt, die du für sie lösen kannst und ob du eine Chance in dieser Zielgruppe siehst.

Geh dazu folgendermaßen vor:

  • Finde ein Forum oder eine Social Media Gruppe in der sich deine Zielgruppe aufhält und sieh dir aktuell Posts an. Beschweren sich die Leute über irgendwelche Dinge? Gibt es Probleme, die du lösen kannst? Fragen Menschen nach Hilfe? Gibt es Fragen die nicht beantwortet wurden?
  • Suche nach anderen Produkten oder Dienstleistern, die diese Zielgruppe direkt ansprechen. Welches Problem lösen die? Kannst du dieses Problem in irgendeiner Art und Weise besser lösen? Gibt es ein Problem, was Wettbewerber nicht lösen können? Kannst du mit deiner Dienstleistung/Produkt eine Marktlücke ergänzen? Findest du irgendwelche Themen, die immer wieder als Problem dargestellt werden?

Hinweis: Falls du keine Ahnung hast, wo sich deine Zielgruppe aufhält, sprich doch einfach mal mit jemandem aus deinem Netzwerk!

Ein paar Vorschläge, wo du mit der Suche beginnen kannst

  • Foren
  • Facebook Gruppen
  • LinkedIn Gruppen
  • Reddit
  • Quora
  • Twitter
  • Gutefrage.net
  • Selbstgehostete Communities (z. B. sowas wie nomadlist.com für z. B. Digitale Nomaden, IndieHackers für SaaS Startups, Pro Group von The Futur für Designer)
  • Slack Communities
  • Vereine und Verbände, in denen die Personen aus der Zielgruppe Mitglied sein könnte
  • App Kommentare (Apps, die diese Zielgruppe benutzt)
  • Bewertungsportale (von z. B. Wettbewerbern, Software oder Portalen, die etwas mit deiner Zielgruppe zu tun haben)
  • Events, Messen und Konferenzen (kugg dir mal die Themen, Teilnehmer und Key-Notes an)
  • Literatur (Zielgruppenspezifische Bücher, Artikel und Ähnliches)

Nimm dir eine Stunde für jede Zielgruppe Zeit.

Suche nach für dich relevanten Zielen, Problemen, Fragen, Wünschen, Bedürfnissen und Sorgen.

  • Schreib dir auf, wo es schon Lösungen gibt und wo nicht.
  • Siehst du irgendwelche Chancen bei dieser Zielgruppe?
  • Fühlt es sich so an, als könntest du hier einen echten Mehrwert bieten?
  • Gibt es ein besonders relevantes Problem, das du lösen kannst?

Bewerte die Zielgruppe nach Chancen von 0 bis 5

  • 0 bedeutet => Hier gibt es keine relevanten Probleme die du lösen kannst, wenig Chancen
  • 5 bedeutet => Hier siehst du sehr viele relevante Probleme, die du durch dein Produkt/Dienstleistung lösen kannst. Sehr gute Chancen.

Verschiebe oder filtere, wie auch bei der persönlichen Verwirklichung, alles mit einem Rating unter 2 in eine andere Tabelle.

Die Tabelle bleibt vorerst nach persönlicher Verwirklichung sortiert. Füge hier deine Einschätzung der Chancen hinzu.

Spalte 3: Wert – Sind sie bereit zu investieren?

Okay, so toll persönliche Verwirklichung und spannende Probleme sind, du musst auch von etwas leben.

Wir müssen herausfinden, ob deine Zielgruppe das entsprechende Budget hat, um sich dein Produkt oder Service zu leisten und ob sie bereit sind, dafür zu zahlen.

Sieh dir deine Zielgruppen an und such nach folgenden Dingen:

  • Welches Budget hat deine Zielgruppe? Was ist diese Zielgruppe bereit zu zahlen? Sieh dir Wettbewerber an, lies Artikel zum Thema „Preis für XYZ“ (denn deine Kunden recherchieren davor auch), suche nach Videos, Podcasts, Tabellen und Kalkulationen. Sammle alle Zahlen, die du zu Produkt- oder Service nahen Leistungen finden kannst und berechne dir daraus den Durchschnitt.
  • Wie schwierig ist es an diese Zielgruppe zu verkaufen? Verkaufst du bei dieser Zielgruppe direkt an Entscheider? Können diese Personen frei über Budget verfügen? Kannst du den Verkaufsprozess automatisieren und einen Funnel bauen oder musst du bei jedem Sales mit der Person per Videochat oder Telefon sprechen? Umso einfacher der Verkaufsprozess ist, umso besser.

Wenn du feststellst, dass sich viele Menschen in deiner Zielgruppe über die Preise deiner Konkurrenten beschweren, oder wenn die Preise ein häufiges Thema bei Diskussionen in dem Marktsegment sind, solltest du vorsichtig sein.

Bei sehr Preis-sensitiven Kunden musst du am Ende deine Preise durchboxen und das kann zwar fordernd und spannend, aber ist auch Zeit- und Ressourcenaufwändig sein.

Bewerte auch hier wieder von 0 bis 5.

  • 0 bedeutet => Menschen wollen ungern Geld dafür Zahlen
  • 5 bedeutet => Es ist „einfach“ zu verkaufen und es gibt in dieser Industrie genug zahlungswillige Kunden

Weniger als 2 Punkte? Weg damit!

Die Wertvoll ist deine Zielgruppe für dich? Denkst du, diese Zielgruppe wird Geld investieren?

Spalte 4: Größe – Ist die Zielgruppe groß genug, um dein Business am laufen zu halten?

In dieser Spalte bewerten wir, ob die Zielgruppe groß genug ist und ob es genug Bedarf gibt, um deine Ausgaben zu decken.

Wenn du z. B. ein Produkt entwickelst, bei dem es nur eine sehr begrenzte Anzahl an Abnehmern gibt bzw. die Marktgröße zu gering ist, kommst du schnell an deine Grenzen.

Jeder Sale wird überlebenswichtig und das willst du nicht. Denn dann besteht eine Abhängigkeit gegenüber deiner Kunden. Sie können deine Preise ganz einfach beeinflussen und du musst immer klein bei geben, um nicht Pleite zu gehen.

Starte erstmal damit, deine Ausgaben zu berechnen. Wie viel Geld brauchst du, um dich, deine Familie und dein Business am Leben zu erhalten?

Für manche reichen 1.500 € (netto) im Monat, andere brauchen 5k, 10k, 100k oder 500k pro Monat.

Mit dieser Formel berechnest du die benötigte Anzahl an Kunden pro Jahr

Nimm diesen Betrag, multiplizier ihn mal zwei und dividiere ihn durch den Preis, von dem du schätzt, dass ihn deine Kunden zahlen. Das Ergebnis stellt dann die Kundenanzahl dar, die du pro Monat benötigst.

Ein Beispiel: Gehen wir davon aus, dass du ein Coaching für Selbständige aus Berlin anbietest. Du brauchst 5.000 € pro Monat, um dich, deine Familie und dein Unternehmen zu versorgen. Wenn wir diesen Betrag verdoppeln, sind wir bei 10.000 € / Monat. Du möchtest ein Coaching für 2.750 € verkaufen. Jetzt teilen wir die 10.000 € durch 2.750 € und sind bei 3,63 und das sind Pi mal Daumen ca. 3 bis 4 Kuden pro Monat!

Du brauchst also 36 Kunden im Jahr. In Berlin gibt es laut Online-Recherche knapp 260.000 Selbständige. Sollte also möglich sein, nä?

Machen wir jetzt folgende Annahme: Du schaffst es von diesen 260.000 Personen ganze 10 % in Kunden zu verwandeln.Vielleicht ein bisschen übertrieben… machen wir eher 1 %… Das wären dann ca. 2.600 potentielle Kunden. Mit diesen 2.600 Kunden könntest du 72 Jahre überleben. Sollte also bis zu deiner Rente (falls die dann noch existiert 😉) reichen.

Wenn deine Zielgruppe zu klein ist, weil du sie z. B. örtlich eingeschränkt hast, kannst du auch noch rauszoomen. In diesem Beispiel könnten wir z. B. zu Berlin auch noch Selbständige aus Brandenburg zählen und wenn das noch immer zu klein ist, Deutschlandweit. Oder wenn ich z. B. merke, dass die Zielgruppe „Selbstständige Webdeveloper für WordPress“ zu klein ist, könnte ich auf Selbständige Webdeveloper rauszoomen.

Millionen von potenziellen Kunden sind aber auch nicht gut. Denn dann befindest du dich in einem riesigen Markt, der auch für große Agenturen und Unternehmen interessant ist. Bedeutet also viel und starke Konkurrenz für dich. Wenn das der Fall ist, dann werde noch etwas spezifischer mit deiner Zielgruppe!

Je nachdem wie dein Zahlungsmodell ist, können auch wenige Kunden bereits reichen. Bei monatlicher Zahlung, brauchst du natürlich weniger Kunden, als bei einmaliger Zahlung!

Aber wie findest du heraus, wie viele Menschen zu der Zielgruppe gehören?

Okay, ich geb’s zu, die Größe der Gruppe „Selbständige“ ist sehr einfach herauszufinden. 😂 Manchmal muss man etwas mehr Recherche betreiben.

Du kannst die Größe bestimmen indem du z. B.

  • Die Anzahl der Mitglieder einer Social Media Gruppen checkst
  • Eventwebseiten ansiehst (dort steht auch manchmal wie groß die Branche ist)
  • Die LinkedIn Suche benutzt (gib deine Zielgruppe in der Suche ein, filter nach „Personen“ oder „Unternehmen“ und kugg dir links oben die Anzahl der Ergebnisse an)
  • Statistiken suchst
  • Branchenspezifische Reportings suchst
  • App-Benutzer Anzahl von Produkt- oder Dienstleistungsnahen Apps ansiehst
  • Bei aktuellen oder potenziellen Kunden anrufst und fragst, wie groß deren Industrie ist (die wissen oft mehr als du)

Hier wirst du ein bisschen Zeit benötigen, um herauszufinden wie groß der jeweilige Markt ist. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, um die Größe so genau wie möglich zu bewerten.

Wie schon davor auch: Bewerte die Größe von 0 bis 5.

  • 0 bedeutet => Zu klein oder zu groß
  • 5 bedeutet => Perfekte Größe

Weniger als 2 Punkte kommen wieder in eine andere Tabelle oder werden rausgefiltert.

Ist die Zielgruppe groß genug, um deine Ausgaben zu decken?

Schritt 3: Werte deine Zielgruppenanalyse aus

Erstelle eine weitere Spalte und addiere alle Spalten zu einem Gesamtergebnis. Sortiere die Tabelle jetzt nach dem Gesamtergebnis.

Und? Wer ist auf Position 1 gelandet? Hier solltest du ansetzen!

Wenn du aber merkst, dass die erste Zielgruppe doch nicht so gut zu dir passt, kannst du dich immer noch an die nächste wenden.

Stell dir dazu folgende Fagen:

  • Passt mein Angebot zu dieser Zielgruppe?
  • Kann ich es noch auf diese Zielgruppe anpassen?
  • Kann ich mit meinen Skills ein neues Angebot speziell für diese Zielgruppe entwickeln?

Nimm die Zielgruppe aus den Top 10, bei der es dir am einfachsten fällt diese Fragen zu beantworten.

Meine Zielgruppentabelle nach Gesamtergebnis sortiert

Zielgruppe gefunden… und nu?

Wenn du ein nachhaltiges Business aufbauen willst, ist es wichtig, dass du erstmal eine Zielgruppe findest, die zu dir als Unternehmer**in passt.

Diesen Schritt solltest du eigentlich erledigt haben.

Danach solltest du sie analysieren.

  • Was sind ihre Sorgen und Probleme?
  • Womit haben sie zu kämpfen?
  • Was möchten sie erreichen?
  • Auf welchen Medien sind sie unterwegs?
  • Was frustriert sie?
  • usw.

Tauche tief in diese Zielgruppe ein. Sprich mit ihnen, analysiere sie, nimm an der Community teil und finde heraus, was diese Leute antreibt und beschäftigt.

Sobald du deine Zielgruppe gefunden, analysiert und definiert hast, kannst du dein Produkt/Service perfekt auf sie anpassen, dein Marketing optimieren und Probleme validiert lösen – ohne zu raten.

Ich werde bald einen neuen Artikel veröffentlichen, der sich stärker mit der Zielgruppenanalyse und Zielgruppendefinition auseinandersetzt.

Wenn du den nächsten Artikel nicht verpassen willst, dann meld dich gerne bei meinem Newsletter an, folge mir auf Twitter / LinkedIn oder kugg einfach mal wieder vorbei!

Wolfgang Stefani