Ziele. Immer und immer wieder setzen wir uns Ziele.
Wir setzen sie und erreichen sie oft nicht. Der Grund dafür? Die meisten Ziele sind einfach nicht realistisch und es gibt keinen Plan, wie sie überhaupt erreicht werden sollen.
Wenn du deine Ziele in Zukunft erreichen möchtest, solltest du ganz vorne ansetzen und lernen, wie man realistische und erreichbare Ziele formuliert.
Genau dafür sind SMART(e) Ziele und die SMART Formel gedacht.
SMART(e) Ziele sind eine Art Formel oder Vorlage, um sinnvoll Ziele zu definieren. SMART steht dabei für Specific (spezifisch), Measurable (messbar), Achievable (erreichbar), Relevant (relevant) und Time-related (zeitbezogen).
George Doran, Arthur Miller und James Cunningham haben SMART-Ziele in ihrem Artikel There's a S.M.A.R.T. way to write management goals and objectives aus dem Jahr 1981 das erste mal vorgestellt. Die Formel sollte Managern dabei helfen, bessere Ziele zu setzen.
Ursprünglich wurde die SMART Formel im Artikel folgendermaßen definiert:
Das Konzept wurde relativ schnell bekannt und wird heute von Einzelpersonen und Unternehmen eingesetzt, um verständlichere, sinnvollere und erreichbare Ziele zu setzen.
Mittlerweile gibt es einen Haufen von verschiedenen Interpretationen der einzelnen Buchstaben. Du wirst also zum Thema SMART Formel oder SMART Ziele viele verschiedene Begriffserklärungen finden. Beispiel: Das M kann auch für motivierend stehen oder das A für attraktiv. Ich benutze z. B. das R für Relevant.
Diese Interpretationen gibt es z. B.:
Am Ende des Tages geht es immer darum, Ziele möglichst sinnvoll zu formulieren und eine Art Formel zu haben, an der man sich entlanghangeln kann.
Du kannst gerne etwas mit den verschiedenen Interpretationen experimentieren, aber versuch’s vorerst mit der Interpretation aus diesem Artikel.
Mit der SMART-Zielsetzung wirst du automatisch deine Ziele klar und präzise formulieren. Außerdem hilft die SMART Formel nicht nur dir. Auch andere Leute werden deine Ziele dann besser verstehen.
Klingt erstmal banal, ist aber tatsächlich unglaublich wichtig.
Wenn du dir über deine Ziele im Klaren bist, fällt es dir viel einfacher einen Maßnahmenplan zu erstellen und die Fortschritte auf dem Weg zum Ziel zu verfolgen.
Wenn Ziele allerdings wage, unklar und unrealistisch sind, kann sich jeder Beteiligte sehr unterschiedliche Vorstellungen davon machen, wie Erfolg aussehen könnte. Das führt dann oft zu Missverständnissen und unerfüllten Erwartungen.
SMART ist ein Akronym, das für Spezifisch, Messbar, Erreichbar, relevant und terminiert steht.
Sehen wir uns die einzelnen Bestandteile eines SMART-Ziels mal genauer an.
Ein spezifisches Ziel ist ein klares und unmissverständliches Ziel.
Es beantwortet die Frage, was du erreichen willst. Anstatt beispielsweise das Ziel „Umsatz steigern“ zu setzen, wäre ein spezifisches Ziel „Umsatzsteigerung um 10 %“.
Oder anstatt „Ich möchte abnehmen“, würdest du „Ich möchte 10 kg abnehmen“ als Ziel definieren.
Ein messbares Ziel ist ein Ziel, bei dem du statistische Zahlen erheben kannst.
Du kannst also deine Fortschritte messen, indem du dir regelmäßig Zahlen oder Werte dazu ansiehst. Haben sich die Zahlen positiv oder negativ entwickelt? Das ist ein messbares Ziel.
Für unser Beispiel mit der Umsatzsteigerung wären das die monatlichen oder jährlichen Umsatzzahlen.
Für das Gewicht wären das die wöchentlichen Zahlen, die man auf der Waage ablesen kann.
Ein erreichbares Ziel ist ein Ziel, das du mit deinen derzeitigen Ressourcen, Umstände und Fähigkeiten tatsächlich erreichen kannst.
Wenn du z. B. deinen Umsatz um 10 % steigern möchtest, aber keinerlei Zeit für Marketing hast, wird das eher schwierig…
Oder wenn du 10 kg abnehmen möchtest, aber körperlich nicht in der Lage bist Sport zu treiben, solltest du das Ziel vielleicht nochmal kleiner schrauben.
Überleg dir also vorher, ob du wirklich in der Lage bist, dieses Ziel zu erreichen.
Ein relevantes Ziel ist ein Ziel, das mit deiner Mission und deinen allgemeinen Zielen übereinstimmt.
Deine Mission ist z. B. gesünder zu leben? Dann passt das Ziel abzunehmen ganz wunderbar in’s große Bild. Wenn du mit deinem Unternehmen wachsen möchtest, dann macht auch das Ziel die Conversionrate auf der Website zu steigern Sinn.
Wenn aber z. B. die Mission deines Unternehmens irgendwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat, dann solltest du nicht unbedingt Amazon als Plattform nutzen oder deine Produkte in Bangladesch herstellen lassen.
Ziel dieses Schrittes ist es also, sicherzustellen, dass dein Ziel für dich von Bedeutung ist und zum großen Ganzen beiträgt.
Ein zeitgebundenes bzw. terminiertes Ziel ist ein Ziel, das mit einer bestimmten Frist verbunden ist.
Du definierst also bei deinen SMART-Zielen einen konkreten Zeitrahmen, in dem dieses Ziel erreicht werden soll.
Bei unserem spezifischen Ziel „Umsatzsteigerung um 10 %“, würde die zeitgebundene Variante so lauten: „Umsatzsteigerung um 10 % bis zum Dezember dieses Jahres“.
Oder für das Ziel des Abnehmens „Ich möchte in den nächsten 6 Monaten 5 Kilo abnehmen“.
Dadurch setzt du also einen Termin für dein Ziel fest und kannst deine Fortschritte durchgehend verfolgen.
SMART Ziele setzen ist eine Sache, sie zu erreichen ist aber eine andere.
Es gibt ein paar Strategien, die du anwenden kannst, um auf Kurs zu bleiben. Dazu gehört, dass du deine Fortschritte regelmäßig verfolgst, dir Unterstützung von anderen holst und dich selbst auch für kleine Erfolge auf dem Weg zum Endziel belohnst.
Überprüfe regelmäßig die Fortschritte deiner SMART Ziele.
Setz dir einen Reminder in deinem Kalender und sieh dir an, wie es bisher lief. Wenn du merkst, dass es schier unmöglich ist, dein SMART Ziel zu erreichen, warst du etwas zu optimistisch.
Du kannst deine SMART Ziele auch in diesem Prozess nochmal überarbeiten und anpassen.
Teile deine SMART Ziele mit anderen.
Deine SMART Ziele sind keine Geheimnisse, die im verschlossenen bleiben sollten.
Andere Personen können dir helfen, motiviert und konzentriert zu bleiben. Sie können dich unterstützen und Ratschläge geben, wenn du sie brauchst. Sie können dir Feedback dazu geben, ob dein Ziel wirklich realistisch ist oder ob du da in einer Tagträumerei lebst.
Du kannst dir auch einen Mentor suchen, mit dem du zusammen deine Fortschritte ansiehst und besprichst. Falls es dann doch nicht so gut läuft, könnt ihr zusammen an den Zielen arbeiten.
Auf dem Weg zum Ziel wirst du immer wieder kleine Meilensteine erreichen.
Belohne dich für die harte Arbeit und nimm dir etwas Zeit, um deinen Erfolg zu feiern. Du musst natürlich nicht gleich nen Champagner aufmachen und ne fette Party schmeißen. Eine Belohnung kann auch einfach eine Pause für deine Hobbys sein.
SMART-Ziele werden wie alle anderen Ziele auch gerne mal nicht erreicht.
Das liegt darin, dass man die Schwierigkeiten unterschätzt und die eigenen Fähigkeiten überschätzt.
Dieses Risiko kannst du verringern, indem du einen klaren Plan mit konkreten Schritten erstellst, um deine SMART Ziele zu erreichen und deine Fortschritte regelmäßig überprüfst.
Wenn du z. B. das SMART Ziel hast, den „Umsatz um 10 % zu steigern“, solltest du dir genau überlegen, wie du dieses Ziel erreichst.
Wie erreichst du dieses Ziel? Was muss getan werden?
Liste jedes kleinere Ziel auf und versuch auch hier die SMART Formel einzusetzen und die kleineren Schritte terminiert zu gestalten.
Übertreibs aber nicht mit den Fristen. Trag sie in den Kalender ein, aber bleib flexibel und gib ihnen noch etwas Spielraum. Es gibt immer Dinge, die dazwischen kommen.
Auch wenn alle Kriterien (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, terminiert) wichtig sind, gibt es eine Debatte darüber, ob sie alle erfüllt werden müssen.
Einige Experten argumentieren zum Beispiel, dass ein Ziel nicht zeitlich begrenzt sein muss, um sinnvoll zu sein. Andere argumentieren, dass ein Ziel nicht realistisch sein muss, um motivierend zu sein.
Ob alle SMART Kriterien für dich und dein Ziel geeignet sind, lässt sich am besten durch Ausprobieren herausfinden. Beurteile die SMART-Kriterien auf Grundlage deiner Bedürfnisse und benutze das, was dir in deiner Situation am sinnvollsten erscheint.
Verwende die SMART Formel als Anhaltspunkt, nicht als starre, einschränkende Vorschrift.
Du kannst SMART Ziele für alles nutzen. Ob berufliche oder persönliche Ziele ist dabei völlig egal. Hier ein paar SMART Ziele Beispiele:
Ein Beispiel für ein typisches Ziel: Die Conversionrate auf der Website steigern.
Die „Conversionrate auf der Website steigern“ ist natürlich nicht SMART.
Also müsste es lauten „Die Conversionrate auf unserer Website für das Produkt XYZ innerhalb der nächsten 3 Monate von 1 % auf 2 % erhöhen“.
Dieses Ziel ist spezifisch (Conversionrate für konkretes Produkt erhöhen), messbar (Die Conversionrate ist messbar), erreichbar (von 1 % auf 2 % ist machbar), relevant (stimmt mit dem großen Ziel zu wachsen überein) und terminiert (3 Monate Zeit).
Dieses SMART Ziel könnte man jetzt noch in mehrere kleine Ziele bzw. Milestones unterteilen:
Neben SMART gibt es noch eine Menge andere Methoden wie z. B. PACT, DUMB, WOOP, GROW und OKRs.
Ich möchte dir noch ganz kurz OKRs vorstellen, weil diese vor allem für Unternehmen besonders hilfreich sind.
Eine der wichtigsten Alternativen zu SMART sind OKRs – Objectives and Key Results (Ziele und Schlüsselergebnisse).
Zuerst definierst du dafür bis zu 5 Ziele (Objectives) für das nächste Quartal. Diese Ziele sollten zur großen Mission des Unternehmens beitragen. Dann überlegst du dir, welche Schlüsselergebnisse (Key Results) erreicht werden müssen, damit das jeweilige Ziel als erfolgreich abgehakt werden kann.
Die Key Results sollten dabei messbar und maximal 4 Stück sein. So kannst du sie am Ende des Quartals überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Na? Kapiert? Nein? Das folgende Beispiel hilft.
Mission: Unbequeme und ungesunde Bürostühle aus den deutschen Homeoffices vertreiben, um die Gesundheit deutscher Fachkräfte zu verbessern
Objective 1 (Ziel): Umsatz des Onlineshops erhöhen
Key Results (Schlüsselergebnisse):
Objective 2 (Ziel): Website Performance verbessern
Key Results (Schlüsselergebnisse):
Objective 3 (Ziel): Reichweite erhöhen
Key Results (Schlüsselergebnisse):
Am Ende eines Quartals überprüfst du dann, ob du deine OKRs erreicht hast. Wenn ein Ziel zu 70 % erreicht wurde, kann man sagen, dass es erreicht wurde.
Wenn eine OKR nicht erreicht wurde, muss man herausfinden, was schiefgelaufen ist, und die OKRs anpassen oder fortsetzen.
Für heute reicht’s aber erstmal mit Akronymen und Abkürzungen!
Also, SMARTE Ziele sind klar definierte Ziele, die du messen kannst und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben solltest.
Wenn du anfängst SMARTe Ziele zu setzen, wird es auch einfacher einen Plan zu schmieden, um das Ziel zu erreichen.