Eine User Persona ist eine fiktive Person die eine Gruppe von Usern repräsentiert. Sie hilft dir deine User besser zu verstehen und empathischer zu sein. Ich zeige dir, wie du sie erstellst und auf was zu achten ist.
Was wäre, wenn du plötzlich Gedanken lesen könntest?
Wenn du genau wissen würdest, was Menschen denken, wie sie fühlen, was sie sich wünschen?
Du könntest deine Produkte und Services perfekt auf deine User abstimmen. Die Conversions würden durch die Decke gehen.
Leider ist das Gedanken lesen auf Fantasyromane, Filme und Comcis beschränkt und wir müssen uns in der Realität irgendwie anders behelfen.
Ich möchte dir eine Möglichkeit zeigen, mit der du dich in deine User versetzen kannst. Du wirst dadurch empathischer und kannst besser auf die User und deren Bedürfnisse eingehen.
Die User Persona.
Eine User Persona ist eine fiktive Person die eine Gruppe von Usern repräsentiert. In dieser Gruppe finden sich User mit gleichen Bedürfnissen, Zielen, Problemen und Eigenschaften.
Eine Persona repräsentiert also nicht einen spezifischen User, sondern viele User, die gleiche oder ähnliche Eigenschaften haben.
Damit so eine Gruppe von Personen einfacher zu greifen ist, reduziert man die Gruppe auf eine Person. Diese User Persona bekommt einen eigenen Namen, ein Gesicht, Eigenschaften und manchmal sogar eine kleine Geschichte.
Damit deine Persona nicht rein fiktive Eigenschaften hat, solltest du echte Userdaten sammeln. Das geht am besten über Recherche, Umfragen und Interviews.
Ich bin mir sicher, dass du schon einige Kundengespräche durchgeführt hast. Und wenn du Kunden hast, dann spricht schon einiges dafür, dass du ein Gefühl für deine User hast und ungefähr weißt, mit wem du es zu tun hast.
Du kannst deine Persona auch vorerst nach Gefühl erstellen und anschließend durch Interviews und Umfragen überarbeiten.
Hauptsache du machst dir genauer Gedanken über deine Zielgruppen.
User Personas helfen dir dabei, empathischer gegenüber deinen Usern zu sein. Du lernst die Menschen dahinter besser kennen.
Wenn du erst einmal die Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Ziele deiner User kennst, ist es leichter ein passendes Produkt oder einen passenden Service zu entwickeln oder diese zu verbessern.
Wir sind oft gestresst, haben tausend andere Dinge im Kopf und vergessen dann, für wen wir das hier alles machen.
Du kannst deine User Persona ausdrucken und aufhängen oder als Bildschirmhintergrund einstellen. Dadurch wirst du nie vergessen, dass alles was du machst für den User ist und nicht für dich, ein Unternehmen oder einen Abteilungsleiter.
Also ganz vereinfacht gesagt: Das Ziel ist für eine gute User Experience zu sorgen.
Eine User Persona besteht aus mehreren Bausteinen. Ich zeige dir, welche Bausteine du brauchst und wie du dadurch eine Persona erstellen kannst.
Damit du auch gleich eine Vorlage zum ausfüllen hast, kannst du mein kostenloses Worksheet downloaden.
Wenn du mehrere User Personas erstellst, dürfen sich diese ähneln und Inhalte können teilweise gleich sein.
Versuch nicht zwanghaft eine Persona zu individualisieren.
Wenn sich zwei oder mehrere Personas stark ähneln, kannst du diese am Ende meistens zu einer User Persona zusammenfassen.
Gib deiner Persona einen Namen. Du kannst ihr Vor- und Nachnamen geben oder nur einen Vornamen. Such’s dir aus.
Der Name ist wichtig, damit deine Persona menschlicher wirkt. Du möchtest schließlich auch nicht mit Nr. 1 angesprochen werden. 😉
Gleichzeitig hat der Name den Vorteil, dass jeder in deinem Team (falls du eins hast) weiß, um wen es geht.
Sei kreativ, aber nicht zu kreativ. Vermeide lächerliche Namen wie z. B. Hans Wurst, sonst wird das niemand ernst nehmen. Am besten eignen sich normale Namen wie Michael, Lisa, Max und Moritz.
Die Beschreibung ist ein kurzer Titel, mit dem du deine Personas noch besser voneinader unterscheiden kannst.
Der Name zusammen mit der Beschreibung führt dazu, dass dir schneller einfällt, um wen es geht.
Du kennst das bestimmt aus persönlichen Gesprächen. Du beschreibst die Person mit einer Eigenschaft oder einem Job wie z. B. „Die kleine“, „Der Grundschullehrer“ oder „Der kluge aber verplante“ um Verwechslungen zu vermeiden.
Überlege dir also, wie du diese Persona in ein paar Wörtern beschreiben würdest.
Demografische Merkmale kennst du wahrscheinlich schon aus der Zielgruppenanalyse.
Überleg dir genau, welche demografischen Merkmale für deine Persona wichtig sind und welche nicht. Ist es wichtig zu wissen, wo die Persona herkommt? Wie alt sie ist? Welchen Familienstand sie hat?
Schreib hier nur die für dich relevanten Merkmale auf und lass den Rest weg.
Wenn du z. B. eine Lieferdienst App hast, ist es relativ egal, welchen Familienstand deine Persona hat. Die Kommunikation bleibt gegenüber Singles oder verheirateten Paaren gleich.
Das Alter hingegen wäre ein wichtiger Faktor, damit du z. B. weißt, wie du diese Persona ansprichst. Eine eher konservative Ansprache wird bei 30 Jahre alten Personen eher nicht so gut ankommen.
Was möchte der User mit deinem Produkt oder Service erreichen? Welche Ziele stecken dahinter?
Versuche hier möglichst ins Detail zu gehen und nicht zu oberflächlich zu sein. Denk genau darüber nach, was die Motivation deiner Persona sein könnte.
Versuche tiefer zu graben, denk ungewöhnlich, finde das wirkliche Ziel und geh nicht einfach nur von einer simplen Aktion aus.
Wie erreicht der User bzw. die Persona aktuell die in Punkt 3 definierten Ziele?
Schreib hier auf, was der User aktuell tut um seine Ziele zu erreichen. Was sind die positiven oder negativen Erfahrungen, die deine Persona dabei macht? Wie fühlt er sich dabei?
Dieser Teil läßt dich schnell erkennen, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.
Hier können auch erfolgreiche Lösungen und Erfahrungen stehen. Nicht nur negative. Dein Produkt/Service sollte nicht nur negative Erfahrungen liefern.
Was motiviert den User dein Produkt oder Service zu nutzen und was hindert ihn daran? Schreib kurz ein paar Stichpunkte auf.
Im Falle der Persona, die eine Lieferdienst App benutzt ist die Motivation:
Wer oder was beeinflusst deine Persona in Bezug auf dein Produkt / Service / Unternehmen?
Entscheidungen werden oft auf Basis von äußeren Einflüssen getroffen.
Du siehst also, dass nicht nur der User sondern auch äußere Einflüsse eine Personengruppe definieren.
Schreib Situationen auf, in denen der User dein Produkt oder Service nutzt. Wo befindet sich der User in dieser Situation?
Die Umgebung beeinflusst, wie dein Produkt genutzt wird. Wird es Unterwegs, am Arbeitsplatz oder draußen im Park genutzt?
Daraus ergeben sich wieder neue Anforderungen, die dein Produkt/Service schon erfüllt, oder auch noch nicht.
Daraus könnte die Idee für die App entwickelt werden, Essen auf Basis einer vom User festgelegten Ankunftszeit liefern zu lassen.
Zu guter letzt solltest du der Persona noch ein Gesicht geben. Achte dabei darauf, dass das Foto zur Beschreibung passt. Ein älterer Herr passt optisch nicht unbedingt zu einem 30 Jahre alten Mann.
Durch das Foto wird die User Persona lebendiger und greifbarer.
Das Zitat zeigt nochmal ganz genau, was die User Persona möchte und was ihr besonders wichtig ist.
Es ist ein „nice to have“ aber du kannst es auch weglassen. Nutze nur echte Zitate aus User Interviews und erfinde nicht selbst irgendwas.
Nimm die wichtigsten Bausteine deiner User Persona und versuch Sie schön darzustellen
Du musst kein designtechnisches Meisterwerk erschaffen, aber gib dir doch etwas Mühe dabei. Man hängt sich schließlich lieber eine schön gestaltete Persona im Büro auf. 😉
Weniger ist mehr. Erstell ein paar Personas (z. B. 4 Stück) und sieh sie dir genau an. Findest du Gemeinsamkeiten? Gibt es mehr Überschneidungen als Unterschiede?
Wenn deine Personas mehr Gemeinsamheiten als Unterschiede haben, dann kannst du diese meistens Verschmelzen lassen.
Vielleicht kannst du zwei Personas zu einer zusammenfassen. Oder sogar 4 Personas zu einer.
Am Ende des Tages ist es deine Entscheidung, ob du dich auf eine oder mehrere User Personas konzentrierst. Überlege dir allerdings genau, ob es den Aufwand wert ist und was die Vorteile davon wären. Hast du überhaupt genügend Resourcen für mehrere Personas? Ist dir bei manchen Personas wirklich klar, was du zu tun hast?
Es ist soweit. Deine Personas stehen. Aber was jetzt?
Nimm deine Persona(s) und häng Sie irgendwo sichtbar auf. Sind deine Entscheidungen zum Vorteil der Persona? Lösen sie irgendwelche Probleme der Persona? Sprichst du die Persona damit an, oder nicht?
Bei allen Handlungen und Entscheidungen, solltest du immer zu erst an die Persona denken und dann an den Rest.
Eigentlich kannst du deine Persona in fast allen Unternehmensbereichen einsetzen.
Du kannst deine User Persona(s) in einer User Journey Map verwenden und deine Produkte, Services oder Prozesse verbessern.
User Personas sind eine super Methode, um deine Zielgruppe(n) und User noch klarer zu verstehen und einzugrenzen.
Du musst eigentlich nur wiederkehrende Eigenschaften deiner User erkennen und diese in einem User zusammenfassen.
Dadurch verstehst du Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen deiner User schneller und kannst deine Prozesse und Produkte auf diese abstimmen.